Venengesundheit
Darum sollten Sie Venenleiden nicht auf die leichte Schulter nehmen
Venenerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Jeder zweite bis dritte Erwachsene ist davon betroffen. Zunächst sind es nur unschöne Veränderungen, die leicht unter langen Hosen und Röcken verborgen werden können. Unbeachtet können daraus jedoch Erkrankungen wie Krampfadern, offene Beine und im schlimmsten Fall eine Lungenembolie entstehen. Auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt.
Ihre Venen sind Schwerstarbeiter
Während die Arterien das Blut vom Herzen in den Körper pumpen, transportieren die Venen es zurück zum Herzen: Tag für Tag etwa 7.000 Liter, meistens entgegen der Schwerkraft!
Die stark geforderten Beinvenen erhalten dabei Hilfe von einem ausgeklügelten System aus Muskel- und Gelenkpumpen, Zwerchfell- und Arterienpumpen sowie den Venenklappen.
Wenn Ihre Venen schwächeln, bleibt dies nicht ohne Folgen
Schwere Beine und angeschwollene Knöchel können die ersten Anzeichen dafür sein, dass Ihre Beinvenen schlapp machen.
Der Grund: Erschlaffen Ihre Venenwände, erweitern sich die Venen. Die Venenklappen können somit nicht mehr richtig schließen.
Die Folgen: Das Blut versackt und staut sich. Flüssigkeit kann in das umliegende Gewebe austreten und lässt dieses anschwellen. Die oberflächlichen Venen, die nicht durch Muskeln oder Knochen gehalten werden, leiern aus und zeigen sich als geschlängelte Krampfadern.
Warnsignal Krampfadern – lassen Sie es nicht so weit kommen
Krampfadern sind die Erweiterungen von Venen und – im Gegensatz zu den meist harmlosen kleinen Besenreisern – mehr als nur ein Schönheitsfehler. Sie betreffen die hautnahen Venen und ihre Verbindungen nach innen. Frauen sind aufgrund ihres schwächeren Bindegewebes deutlich häufiger betroffen als Männer.
Werden Sie aktiv gegen Venenleiden
Die gute Nachricht: Vorbeugen können Sie mit regelmäßiger Bewegung zur Stärkung Ihrer Beinmuskulatur. Venengymnastik, Wechselduschen und kalte Beinwickel tun ebenfalls gut. Außerdem vorteilhaft: Eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Zigaretten.
Besteht bereits eine Venenschwäche oder haben sich erste Krampfadern entwickelt, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Denn diese sind zum Beispiel mit Kompressionsstrümpfen oder Operationen gut in den Griff zu bekommen.
Versuchen Sie jedoch, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, indem Sie die Risikofaktoren minimieren und folgende Faustregel beherzigen: Lieber Laufen und Liegen – statt Sitzen und Stehen.
6 Tipps wie Sie müden Beinen „Beine machen“:
- Abends die Beine hochlegen, damit das Blut leichter zum Herzen zurückfließen kann. Am besten legen Sie die Beine auf eine mehrmals gefaltete Decke oder ein spezielles Venenkissen, damit sie etwas höher als der übrige Körper liegen.
- Wechselduschen von warm nach kalt regen die Durchblutung an. Außerdem ziehen sich die Venen durch die Kälteeinwirkung zusammen und können das Blut besser weitertransportieren. Einfach in der Badewanne oder Dusche den Wasserstrahl von den Füßen zu den Knien und wieder zurückbewegen. Stellen Sie dabei den Wasserhahn abwechselnd von kalt auf warm und beenden Sie die Wechseldusche kalt.
- Regelmäßige Bewegung wie Rad fahren, Schwimmen, Wandern oder Spazierengehen stärkt die Muskulatur in den Waden und erleichtert den Venen die Arbeit.
- Übungen für‘s Büro können Sie einfach in Ihren Arbeitsalltag integrieren. Zum Beispiel mit den Füßen wippen – abwechselnd auf die Fußzehen und die Ferse. Oder kreisen Sie die Füße hin und her. So schlafen Ihre Beine nicht ein.
- Stütz- oder Kompressionsstrümpfe können helfen. Stützstrümpfe dienen der Vorbeugung und sind bei längeren Flugreisen oder wenn Sie viel sitzen oder stehen müssen empfehlenswert. Medizinische Kompressionsstrümpfe helfen bei bereits vorliegenden Venenleiden. Letztere kann Ihnen Ihr Arzt auf Rezept verordnen.
- Eine venengesunde Ernährung ist abwechslungsreich und bunt. Achten Sie auf eiweißreiche Lebensmittel wie mageres Fleisch, Seefisch, fettarme Milch und Milchprodukte sowie reichlich Gemüse, Nüsse und hochwertige Öle. Eine ballaststoffreiche Ernährung beugt Verstopfung vor. Somit kann beim Stuhlgang die Druckerhöhung im Bauchraum vermieden werden, welche den venösen Rückstrom zum Herzen behindert. Viel frisches Gemüse und Obst liefern die ideale Basis an Ballaststoffen.
Wichtig: Trinken Sie mindestens 2 bis 3 Liter pro Tag, damit die Ballaststoffe in Ihrem Darm quellen und nicht zu einer Verstopfung führen!
Wissenswert
Der Blutkreislauf
Alle Zellen unseres Körpers werden permanent mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Dies gewährleistet der menschliche Blutkreislauf. Das Herz pumpt das Blut mit hohem Druck in die Arterien, die es dann im gesamten Körper verteilen. Verbrauchtes Blut wird von den Venen zurück zum Herzen und von dort zur Lunge transportiert.
Hier erfolgt die Anreicherung mit Sauerstoff, bevor es vom Herz wieder in die Arterien gepumpt wird.
Ihr Herz und Ihre Gefäße leisten unermüdlich viel –Tag für Tag. Unterstützen Sie sie wann immer möglich.
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