Sodbrennen – So stoppen Sie den Brand in Ihrer Speiseröhre
Der fette Sonntagsbraten, ein Gläschen zu viel – kennen auch Sie die Beschwerden danach? Der Magen drückt, das brennende Gefühl hinter dem Brustbein, das unangenehme saure Aufstoßen? Wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt, ist Sodbrennen die Folge. In Europa leidet jeder Fünfte gelegentlich unter Sodbrennen.
Tritt Sodbrennen nur ganz selten auf und kommen keine anderen Beschwerden dazu, ist es zwar lästig und schmerzhaft, gilt aber meist als harmlos. Bei häufigem Auftreten hingegen kann die erhöhte Säurebelastung in der Speiseröhre langfristig zu Entzündungsreaktionen und Geschwürbildungen führen.
Der Magensaft im Rückwärtsgang – wie es zu Sodbrennen kommt
- Im Magen wird die aufgenommene Nahrung mit saurem Magensaft durchmischt und zu Speisebrei zerkleinert, hierdurch kann Ihr Körper die Nährstoffe besser aufnehmen.
- Dabei schützt die Magenschleimhaut Ihren Magen vor der „ätzenden“ Säure, die im Magensaft enthalten ist.
- Ein Austreten des sauren Magensaftes in die Speiseröhre wird normalerweise durch einen Schließmuskel verhindert. Ist dieser Muskel geschwächt, kann der saure Magensaft in die Speiseröhre zurückfließen („Reflux“), die Folge: Sodbrennen.
Eine der Hauptursachen: die Ernährung!
Sodbrennen tritt meist nach dem Essen auf, da Ihr Magen nach dem Verzehr mancher Nahrungsmittel vermehrt Magensäure produziert. Insbesondere üppige Mahlzeiten, fettes Essen, aber auch Kaffee und Alkohol verstärken das Problem.
Gehen Sie aktiv gegen Sodbrennen vor
- Bevorzugen Sie eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse, Obst und Ballaststoffen.
- Eiweißreiche Nahrung wie Fisch und Milchprodukte unterstützt die Schließmuskelfunktion.
- Vermeiden Sie sehr zuckerreiche Nahrungsmittel wie Schokolade und andere Süßigkeiten.
- Verzichten Sie möglichst auf fette Speisen, scharfe Gewürze, Zitrusfrüchte und Pfefferminze.
- Auch Gurkensalat, grüne Paprika, rohe Zwiebeln, Kohlgemüse, Hülsenfrüchte oder frisches Brot können Probleme verursachen.
- Achten Sie darauf, was Sie trinken: Auch koffeinhaltige Getränke (Kaffee, schwarzer Tee oder Colagetränke) führen zu einer vermehrten Säurebildung im Magen. Das Gleiche gilt für kohlensäurehaltige Getränke oder säurehaltige Säfte, z. B. Tomaten-, Orangensaft sowie Alkohol.
- Vorsicht auch bei sehr kalten sowie sehr heißen Speisen und Getränken.
5 Praxis-Tipps für Ihr Wohlbefinden
- Übergewicht erhöht den Druck auf Ihren Magen – eine Gewichtsabnahme hilft Ihnen auch bei Sodbrennen.
- Vermeiden Sie Stress und seelische Belastungen bzw. versuchen Sie aktiv dagegen vorzugehen – durch regelmäßige Bewegung, Entspannungs- oder Atemübungen.
- Ein kurzer Verdauungsspaziergang nach dem Essen ist ideal – besser als ein Nickerchen.
- Essen Sie nicht unmittelbar bevor Sie zu Bett gehen. Ein Abstand von drei bis vier Stunden zwischen Abendessen und Schlafengehen gibt dem Magen Zeit, sich zu entleeren.
- Wenn Sie sich bücken, gehen Sie besser in die Hocke, statt den Oberkörper vorzubeugen.
Wissenswert:
Auch ein erhöhter Druck im Bauchraum, der durch zu enge Kleidung oder einen stramm sitzenden Gürtel verursacht werden kann, fördert den unangenehmen Reflux.
Die Soforthilfe: Bewährte Hausmittel können Abhilfe schaffen
- Trinken Sie öfter ein Glas Wasser, dies verdünnt die Säure im Magen.
- Kamillentee – langsam und lauwarm getrunken – hilft Ihnen zweifach gegen Sodbrennen: die Magensäure wird verdünnt und Kamille wirkt beruhigend auf die gereizte Schleimhaut.
- Verzehren Sie bevorzugt basenspendende Lebensmittel, wie Gemüse, Milch und Milchprodukte.
- Lutschen Sie zwischendurch zuckerfreie Bonbons oder kauen Sie einen Kaugummi, dies regt den Speichelfluss an und spült die Speiseröhre.
- Haselnüsse oder Mandeln können überschüssige Säure binden – wenn sie gut zerkaut werden.
- Legen Sie sich feucht-warme Wickel oder eine Wärmflasche auf den Oberbauch, dies lindert akute Beschwerden.
- Stellen Sie das Kopfende Ihres Bettes beim Schlafen etwas höher – empfohlen wird eine Anhebung um 10 bis 12 cm. Wenn Sie flach liegen möchten, drehen Sie sich am besten auf die linke Seite.