Ratgeber für Heuschnupfengeplagte
Seit Januar fliegen die Pollen von Hasel und Erle. Im Frühjahr kommen Weide, Pappel, Esche, Ulme, Birke und Hainbuche hinzu sowie Platane, Rotbuche und Eiche; im Sommer vermehrt Gräser- und Getreidepollen.
Ab wann welche Pollen Saison haben, hängt von den Außentemperaturen ab. Ist der Winter sehr mild und sind die Temperaturen im Januar/Februar schon vergleichsweise hoch, blühen viele Pflanzen frühzeitig. Informieren Sie sich anhand einer Pollenflug-Vorhersage, welche Pollen gerade aktiv sind.
Was passiert bei Heuschnupfen eigentlich?
Bei der allergischen Reaktion veranlassen Antikörper und Allergene bestimmte Körperzellen, Botenstoffe auszuschütten. Ein solcher Botenstoff ist unter anderem das Gewebshormon Histamin. Es erweitert die kleinen Blutgefäße. Dadurch kommt es zu einer Rötung. Aus den Blutgefäßen tritt Flüssigkeit ins Gewebe, wodurch eine Schwellung entsteht. Zusätzlich wird die Tätigkeit der Drüsen angeregt. Die Augen tränen, die Nase läuft und die Lebensqualität ist erheblich eingeschränkt.
Wissenswert:
Die Aminosäure Methionin ist der Gegenspieler zu dem entzündungsfördernden Botenstoff Histamin (Auslöser der allergischen Reaktionen) und kann eine antiallergische Wirkung besitzen. Zudem kann bei einem schwachen Immunsystem der Bedarf der Aminosäuren Arginin und Lysin erhöht sein.
Allergietabletten (Antihistaminika) zeigen oft Müdigkeit als Nebenwirkung; Augentropfen wirken nur kurzfristig oder können brennen. Bei Auftreten von allergischen Reaktionen sollten Sie unbedingt Ihren Hausarzt oder einen Facharzt aufsuchen. Denn bei einer nichtbeachteten Allergie besteht die Gefahr des sogenannten Etagenwechsels, das heißt der Übergang zu einer chronischen Atemwegerkrankung.
11 Tipps für Ihren Alltag:
- Vermeiden Sie „Pollenfänger“ wie Gardinen, Teppiche und Polstermöbel aus Stoff
- Regelmäßiges Staubsaugen sowie Möbel feucht abwischen ist hilfreich
- Lüften Sie am besten nach einem längeren Regenschauer
- Verzichten Sie – insbesondere im Schlafzimmer – auf blühende Pflanzen
- Waschen Sie sich möglichst jeden Abend vor dem Zubettgehen die Haare und wechseln Sie häufig die Bettwäsche
- Regelmäßige Nasenduschen mit Meersalzlösungen sind gut für die strapazierten Nasenschleimhäute, sie reinigen und pflegen die Nasenhöhle
- Gegen brennende und juckende Augen sind Kühlkompressen hilfreich
- Halten Sie beim Autofahren die Fenster geschlossen und schalten Sie die Lüftung aus. Noch besser: Lassen Sie einen Pollenfilter einbauen
- Tragen Sie im Freien immer eine Sonnenbrille
- Verzichten Sie während der Blühphase möglichst auf Rasenmähen, Sport im Freien sowie Spaziergänge über blühende Wiesen und Felder
- Planen Sie Ihre Urlaubsreise in der Zeit, in der Sie zu Hause am meisten unter den Pollen leiden (pollenarm sind Urlaubsgebiete am Meer und im Gebirge!)