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Ernährung

Frühstücksfasten

Jahrelang wurde uns eingebläut, Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit des Tages. Gerne mit Vollkornbrot oder Müsli, weil das gesund sei und lange vorhalte. Doch dann kam der britische Biochemiker Terence Kealey. Im Selbstversuch stellte er fest, dass sein Blutzuckerspiegel nach dem Frühstück stark anstieg und den ganzen Tag über höher blieb, als wenn er bis mittags fastete. Seitdem ist Breakfast Cancelling (= Frühstücksfasten) der heißeste Anwärter auf den Titel als neuester Abnehmtrend der Saison. Aber ist die Angst vor dem Frühstück berechtigt?


Die Wissenschaft ist sich uneinig

Wer in der Wissenschaft Klärung sucht, wird enttäuscht, denn die Datenlage ist widersprüchlich. Zwar hat das sogenannte Intervallfasten, bei dem über einen Zeitraum von 12 bis 16 Stunden nichts gegessen wird, unbestritten positive Stoffwechseleffekte, weil der Insulinspiegel niedrig bleibt und der Körper Fettreserven nutzen kann.

Andererseits legen Studien den Schluss nahe, dass gerade Diabetiker (wie Kealey) von regelmäßigem Frühstück profitieren, weil der Blutzuckerspiegel (HbA1c) langfristig sinkt und das Gewicht stabil bleibt. Es gibt also – rein wissenschaftlich betrachtet – genauso viele Argumente für wie gegen das Frühstück.

Was in der Debatte gerne zu kurz kommt, ist allerdings die Frage, was genau Sie denn nun sinnvollerweise zum Frühstück zu sich nehmen sollen. Marmeladenbrötchen, süße Stückchen und Schokoflocken sind sicher nicht die beste Wahl, denn sie enthalten hauptsächlich Zucker und leere Kalorien. 


Eiweißreich frühstücken ist der Trick

Ganz anders fällt Ihr Start in den Tag dagegen mit einem Eiweiß-Kick aus. Der macht nicht nur satt, sondern langfristig quasi „von allein“ schlank. Denn wie Untersuchungen gezeigt haben, reduziert sich nach einem eiweißreichen Frühstück die Kalorienaufnahme bei den folgenden Mahlzeiten um rund 400 Kilokalorien.

Außerdem gehen Forscher heute davon aus, dass der Mensch so lange Hunger hat, bis eine Mindestmenge an Eiweiß zugeführt wurde. Tun Sie dies gleich morgens, werden Sie den Rest des Tages weniger essen.

Schweizer Wissenschaftler hatten sogar Erfolg mit einem Versuch, in dem sie den Probanden völlig freistellten, was sie essen. Sie mussten lediglich 60 Gramm Molkeneiweiß täglich zu sich nehmen. Das Ergebnis: Alle Teilnehmer profitierten deutlich. So reduzierte sich ihr Leberfettgehalt – ein wichtiger Risikofaktor für Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall – um mehr als 20 Prozent, der Cholesterinspiegel sank ebenfalls, die fettfreie Muskelmasse wuchs um vier Prozent: nur durch das zusätzliche (Molken-)Eiweiß!


Fasten und frühstücken – wie passt das zusammen?

Ein eiweißreiches Frühstück hat aber noch mehr Vorteile: Denn gibt es statt Brötchen oder Müsli einen Eiweißshake oder Quark, wird Ihre nächtliche Fastenphase nicht unterbrochen, die Fettverbrennung läuft weiter.

Zudem stimuliert das Eiweiß Ihr Muskelwachstum und damit Ihren Grundumsatz. Auch Ihr Insulin- und Blutzuckerspiegel steigt kaum an. So bleiben die gesundheitlichen Effekte der verlängerten Fastenphase voll erhalten, ohne dass Sie auf Ihr Frühstück verzichten müssen.


Wissenswert

Mit einem Eiweißfrühstück sind Sie nicht nur satt und leistungsfähig, es erlaubt Ihnen sogar, die Fastenphase über das Frühstück hinaus auszuweiten. Intervallfasten und Frühstück schließen sich also nicht aus – vorausgesetzt, Sie essen clever und das Richtige!


Mein Tipp

Wenn Sie abnehmen oder Ihr Gewicht durch Intervallfasten halten möchten, empfehle ich Ihnen das Frühstück regelmäßig durch einen hochwertigen Eiweißshake idealerweise mit Molkeneiweiß zu ersetzen. Unter der Woche, wenn es ohnehin meist schnell gehen muss, tun Sie damit etwas Gutes für Gesundheit und Figur. Am Wochenende können Sie dann umso ausgiebiger frühstücken.