Magenschutz ist schlecht fürs Herz
Eine aktuelle Veröffentlichung in der Zeitschrift PLoS ONE von Dr. Nigam H. Shah et al. von der Universität Stanford warnt vor der Einnahme von Säureblockern (= Protonenpumpenhemmern).
Dr. Shah hat 16 Millionen klinische Daten ausgewertet und fand heraus, dass sich bei Patienten unter Einnahme von Säureblockern, wie z. B. Omeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol, das Herzinfarktrisiko um 16 bis 21 Prozent erhöhte. Die herz-kreislaufbedingte Sterblichkeit (Mortalität) war gegenüber der Allgemeinbevölkerung sogar doppelt so hoch. Betroffen von dem erhöhten Herzinfarktrisiko waren auch Patienten unter 45 Jahren, die außer Sodbrennen keine weiteren Vorerkrankungen hatten.
Säureblocker hemmen sehr effektiv und irreversibel die Bildung der Magensäure. Sie schützen daher vor Magengeschwüren, verbessern die Verträglichkeit von magenreizenden Arzneimitteln und mindern Sodbrennen.
Leider haben diese Medikamente auch starke Nebenwirkungen
So weiß man heute, dass Säureblocker die aktive Aufnahme von Vitamin B12 zu 99 % hemmen und somit ihre Einnahme zwangsläufig zu einem Vitamin B12-Mangel führt.
Dieser Vitamin B12-Mangel bleibt nicht ohne Folgen. Er kann zu einer Störung der Bildung von roten Blutkörperchen, Beeinträchtigung des Nervensystems, Abgeschlagenheit, Gedächtnisschwäche, Depressionen und Erhöhung des Homocysteinspiegels führen. Gerade ein erhöhter Homocysteinspiegel gilt als Risikofaktor für Demenz, Schlaganfall und Osteoporose. Daneben wird ein erhöhter Homocysteinspiegel mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt in Verbindung gebracht, was die oben genannten Daten erklären könnte.
Säureblocker haben aber noch weitere Nebenwirkungen. So ist nicht nur die Aufnahme von Vitamin B12 beeinträchtigt, sondern auch die von Folsäure, Magnesium, Vitamin C, Calcium und Vitamin D.
Säureblocker sollten daher prinzipiell sehr vorsichtig eingesetzt werden. Ist ihre Einnahme nicht zu vermeiden, so sollte man die möglichen Nebenwirkungen durch Einnahme spezieller Mikronährstoffe vermindern.
Besonders wichtig ist die Einnahme von hochdosiertem Vitamin B12
... da nur noch 1 % passiv aufgenommen wird. Deshalb muss die Vitamin B12-Dosis deutlich höher liegen als in üblichen Nahrungsergänzungsmitteln. Zusätzlich sinnvoll ist die Ergänzung von Vitamin B2, Vitamin B6, Folsäure, aber auch Calcium und Magnesium. Wenn Sie Säureblocker einnehmen müssen, fragen Sie daher Ihren Arzt, ob Ihre medikamentöse Therapie durch eine zusätzliche Ergänzung von Mikronährstoffen unterstützt werden kann.