Die natürliche Hilfe bei Durchfall
Die nasskalte Jahreszeit ist häufig verbunden mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Infektionen wie auch Grippeerkrankungen. Gegen die Virusgrippe (Influenza oder echte Grippe) können Sie sich impfen lassen, wobei Ihnen auch die Grippeimpfung keinen hundertprozentigen Schutz bietet. Gegen Erkältungskrankheiten können Sie mit Vitamin C und D sowie Selen und Zink vorbeugen.
Ihr Immunsystem trainieren Sie zusätzlich durch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft wie auch Wechselduschen und Saunagänge. Und wenn es Sie doch mal erwischt hat, kann eine sinnvolle Vitalstoffkombination die Genesung unterstützen und fördern.
Virale Infekte können durch die oben genannten Maßnahmen (Impfungen, Vitalstoffe) bekämpft werden, bei bakteriellen Infektionen dagegen ist meist eine Antibiotika-Gabe notwendig. Dabei ist wichtig, dass die Antibiotika regelmäßig und konsequent nach ärztlicher Anleitung eingenommen werden.
Der Hauptgrund, warum Antibiotika-Therapien vorzeitig abgebrochen werden, ist das Auftreten von Durchfall-Erkrankungen. Diese sogenannte „Antibiotika-assoziierte Diarrhoe (AAD)“ tritt bei bis zu 25 % der Patienten im ambulanten Bereich auf. Höhere Raten von bis zu 60 % werden aus Krankenhäusern berichtet.
Der Auslöser dieser Durchfälle liegt in der Störung der Darm-Mikrobiota (Darmflora) durch die Einnahme von Antibiotika. Diese wirken nicht spezifisch, d. h. sie greifen auch die „guten“ wichtigen Darmbakterien an und beeinflussen somit die mikrobielle Besiedlung des Darmes negativ. Etwa die Hälfte dieser Antibiotika-assoziierten-Durchfälle könnten durch die prophylaktische, gleichzeitige Gabe von Probiotika verhindert werden.
Als besonders effektiv hat sich bei Durchfall-Erkrankungen die Hefe Saccharomyces boulardii erwiesen. In einer kürzlich veröffentlichten Publikation (G. Micklefield „Saccharomyces boulardii bei Antibiotika-assoziierter Diarrhoe“, MMW-Fortschritte der Medizin Nr. 1/2014) wurde aufgezeigt, dass durch die Gabe von S. boulardii ein protektiver (schützender) Effekt zwischen 43,7 % und 87,3 % erzielt werden konnte.
Zusätzlich zeigte die Auswertung verschiedener Studien, dass durch die gleichzeitige Gabe von S. boulardii zum Antibiotikum das Risiko für das Auftreten einer AAD statistisch mehr als halbiert werden konnte.
Eine AAD kann grundsätzlich kurz nach Beginn der antibiotischen Therapie auftreten, aber auch bis zu zwei Monate nach Beendigung der Therapie.
Daher ist es sinnvoll, neben Saccharomyces boulardii weitere probiotische Keime zum Aufbau und zur Unterstützung der Darmflora in Form eines Probiotikums einzunehmen. Zudem sollte die Probiotika-Kur über die Antibiotika-Gabe hinaus fortgeführt werden.