Vitamin D schützt vor Infektionen
Aktuelle Studien belegen die positiven Wirkungen einer regelmäßigen Vitamin D-Einnahme [1-4]. Glaubte man früher, dass Vitamin D nur für die Knochengesundheit wichtig sei, so weiß man heute, dass es als Hormon vielfältige Funktionen ausübt und in unterschiedlichen Körpergeweben wirksam ist.
So konnte auch der Schutz vor Infektionen und die positive Wirkung auf das Immunsystem in Studien belegt werden [4, 2]. Die regelmäßige Einnahme von Vitamin D zeigte eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem. Gleichzeitig schützte sie auch vor überschießenden Immunreaktionen. Dies kann insbesondere als Schutz vor Autoimmunerkrankungen (= Erkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen, wie bestimmte Zellen oder Gewebe, richtet), aber auch vor Typ-1-Diabetes gewertet werden.
Eine aktuelle Untersuchung von Jolliffe und Mitarbeitern [1] zeigte einen Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und der Empfindlichkeit gegen Atemwegsinfektionen.
In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie mit 334 Schulkindern [3] verringerte die regelmäßige Einnahme von Vitamin D die Erkrankungshäufigkeit an Influenza („echte Grippe“) um nahezu 40 Prozent. (31 Erkrankungsfälle in der Placebogruppe (Kontrollgruppe, die kein Vitamin D erhielt) gegen 18 Influenza-Erkrankungen in der Vitamin D-Gruppe).
Mitteleuropa ist Vitamin D-Mangelgebiet
Über 80 Prozent der Bevölkerung weisen einen zu niedrigen Vitamin D-Spiegel auf. Ein Problem in Mittel- und Nordeuropa und somit auch in Deutschland. Ab Oktober herrscht hier der „Vitamin D-Winter“. Das heißt, bis Mitte April findet in unseren Breitengraden auch bei Sonnenschein keine bzw. nur eine mangelhafte Vitamin D-Bildung über die Haut statt.
Früher empfahl man eine wöchentliche Gabe von etwa 20.000 Einheiten Vitamin D. Heute weiß man, dass diese sogenannte „Bolusgabe“ – das heißt die Verabreichung einer größeren Menge innerhalb eines kurzen Zeitintervalls, um schnell einen hohen Wirkspiegel zu erreichen – nur bei Osteoporose effektiv ist.
Will man sich vor Erkältungen schützen und das Immunsystem stimulieren, ist eine regelmäßige tägliche Einnahme von Vitamin D sinnvoll. In der Regel sind Dosierungen von 2.000 bis 4.000 Einheiten Vitamin D pro Tag erforderlich, wobei in diesem Bereich keine Überdosierungen zu befürchten sind.
Sinnvollerweise wird die Vitamin D-Einnahme im Herbst und Winter durch die Einnahme von Vitamin C und Zink ergänzt, in Kombination mit natürlichen Pflanzenstoffen.
Ob ein Vitamin D-Mangel vorliegt, kann anhand von Blutuntersuchungen ermittelt werden. Lassen auch Sie einfach Ihren Vitamin D-Status bei Ihrem Arzt überprüfen.
Literatur:
[1] Jolliffe DA et al., J. Steroid Biochem Mol Biol. 2013; 136: 312-329 [2] Mauf S et al., J. Steroid Biochem Mol Biol 2015; 147: 17-23 [3] Urashima M et al., Am J Clin Nutr 2010; 91: 1255-1260 [4] Trochoutsou Al et al., Min Rev Med Chem 2015; 15: 953-963 [5] Kipshoven, DEVID-Studie, Köln 2010