Einnahme von Symbiotika bei nichtalkoholischer Fettleber sinnvoll
Eine aktuelle Studie (Am. J. Clin. Nutr., 2014)* untersuchte die Effekte einer zusätzlichen Einnahme von Symbiotika (Kombination von Pro- und Prebiotika) bei der Therapie der nichtalkoholischen Fettleber (NAFLD). In diese Studie wurden 52 Patienten mit einer nichtalkoholischen Fettleber eingeschlossen. Alle führten die gleiche Diät durch und wurden angehalten, dreimal pro Woche 30 Minuten Sport zu treiben.
Während die eine Hälfte der Gruppe zusätzlich ein Scheinmedikament (Placebo) erhielt, nahm die andere Hälfte zwei Kapseln eines Symbiotikums ein, welches als Prebiotikum Fructooligosaccharide (FOS) und als Probiotika folgende sieben Bakterienstämme enthielt:
- Bifidobacterium breve
- Bifidobacterium longum
- Lactobacillus acidophilus
- Lactobacillus bulgaricus
- Lactobacillus casei
- Lactobacillus rhamnosus
- Streptococcus thermophilu
Ziel der Studie:
Ziel war zu untersuchen, ob sich durch die zusätzliche Einnahme dieser Kombination aus Pre- und Probiotika die Symptome einer nichtalkoholischen Fettleber, zusätzlich zu den genannten Lebensstiländerungen, weiter besserten
Die Ergebnisse waren eindeutig:
Durch die Lebensstiländerungen (Diät und Bewegung) besserten sich zwar auch die untersuchten Parameter in der Placebo-Gruppe leicht, jedoch waren die positiven Veränderungen in der Gruppe, welche die Pre- und Probiotika einnahmen, deutlich stärker.
Die zu Beginn der Untersuchung deutlich erhöhten Leberwerte (GGT, GOT, GPT) reduzierten sich deutlich stärker, zusätzlich kam es auch zu einer beeindruckenden Besserung der Insulinresistenz.
Die Insulinresistenz wird heute als Ursache für die Entstehung von Übergewicht wie auch Typ-2-Diabetes angesehen. Eine Verbesserung der Insulinresistenz geht daher in der Regel auch mit einer Verbesserung des Blutzuckers wie auch einem geringeren Insulinbedarf einher und erleichtert so die Gewichtsabnahme zusätzlich.
Zudem konnte nachgewiesen werden, dass sich durch die Probiotika-Einnahme auch die Entzündungswerte im Blut (hs-Crp, TNF-alpha) deutlich besserten. Erhöhte Entzündungswerte werden als Mitverursacher der Fettleber angesehen. Parallel zu dieser Verbesserung ging auch der Fibrose-Score (ein indirektes Maß für die Ausprägung einer Fettleber) in der Pre- und Probiotika-Gruppe deutlich zurück.
Diese positiven Effekte waren bereits ab der 14. Woche nach Beginn der Pre- und Probiotika-Einnahme nachweisbar und steigerten sich weiter bis zum Studienende in der 28. Woche.
Fazit:
Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass die Einnahme der in dieser Studie getesteten Kombination probiotischer Bakterienstämme zusammen mit Prebiotika die diätetische Therapie einer nichtalkoholischen Fettleber sehr effektiv unterstützt. Dabei ist die Einnahme von Pre- und Probiotika sicher, relevante Nebenwirkungen wurden nicht beschrieben.
Die Ergebnisse dieser Studie könnten auch einen Hinweis darauf geben, dass die längerfristige Einnahme von Probiotika in Kombination mit Prebiotika nach einer diätetischen Behandlung der nichtalkoholischen Fettleber, wie zum Beispiel dem Leberfasten nach Dr. Worm, die positiven Effekte des Fastens nicht nur stabilisiert, sondern noch weiter ausbaut.
Wichtig ist, dass die Probiotika-Einnahme längerfristig erfolgt, da positive Effekte zwar bereits nach drei Monaten nachweisbar sind, aber nach sechs Monaten noch deutlich stärker ausgeprägt sind.
* Quelle: Eslamparast et al.: Synbiotic supplementation in nonalcoholic fatty liver disease: A randomized, double-blind, placebo-controlled pilot study: Am. J. Clin. Nutr., 2014; 99(3): 535-542