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Ernährung

Eiweiß – Ihr täglicher Muntermacher

Eiweiß gilt als lebensnotwendiger Nährstoff, der von unserem Körper in größeren Mengen gebraucht wird. Anders als Fette und Kohlenhydrate können wir Eiweiß – auch Protein genannt – jedoch nicht im Körper speichern. Das bedeutet, dass Sie es täglich mit der Nahrung aufnehmen müssen, denn ohne diesen wichtigen Bau- und Betriebsstoff könnten wir nicht existieren!

 

Baustoff und Motor für Ihren Organismus

Das kennen Sie sicher auch: Abgekämpft und ausgepowert gehen Sie nach einem langen Arbeitstag ins Bett, wachen nach sechs bis acht Stunden Schlaf erholt und regeneriert wieder auf. Ein kleines Wunder, das sich über viele Jahre hinweg ständig wiederholt. Denn in der Nacht werden Zellen repariert und regeneriert, alte Zellen zerstört, andere neu geschaffen. Das können Sie an sich selbst beobachten: Haare fallen aus oder werden abgeschnitten, Nägel gekürzt, die Haut schuppt oder schält sich. Dennoch wächst in der Regel nach kurzer Zeit alles nach bzw. regeneriert sich.

Dieser natürliche Kreislauf ist in Ihren Genen festgelegt, denn für jeden Körperabschnitt gibt es einen Bauplan. Um diesen einzuhalten braucht Ihr Körper ausreichend Baustoffe, die Aminosäuren. Alle vom Körper benötigten Proteine werden aus einem Bausatz von 20 Aminosäuren gebildet, die hierfür in verschiedensten Kombinationen aneinander gekettet und verknotet werden.

Acht Aminosäuren sind für Erwachsene essentiell, diese müssen Sie also über die Nahrung aufnehmen. Die restlichen Aminosäuren kann Ihr Körper durch Umbau selbst bilden – vorausgesetzt, Ihre Proteinversorgung ist so gut, dass dafür genügend Überschuss vorhanden ist.

In ihrer Funktion als Enzyme wirken Aminosäuren wie „Zündkerzen“, die Sie bei all Ihrem Tun in Schwung bringen. Sie setzen eine Vielzahl lebensnotwendiger Prozesse in Gang: Enzyme sind an den Stoffwechselreaktionen in Ihrem Körper beteiligt. Sie helfen uns beim Verdauen von Nahrung sowie bei der Entgiftung von Abfallstoffen. Darüber hinaus benötigen Vitamine, Mineralstoffe und Hormone die kleinen Eiweißbaustoffe, um ihre Aufgaben zu erfüllen.

 

Wo ist der Muntermacher Eiweiß versteckt und wie viel brauchen Sie davon täglich?


Am meisten ist Eiweiß in tierischen Lebensmitteln zu finden. Die tierischen Eiweißbausteine sind für Ihren Körper wertvoller als pflanzliche. Der Grund: Sie enthalten einen höheren Anteil an essentiellen Aminosäuren, also an denjenigen, die Ihr Körper nicht selbst herstellen kann.

Wissenswertes zu Ihrem täglichen Eiweißbedarf: Ihr Körper benötigt alleine für den Erhalt des körpereigenen Proteins schon circa 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Eine Studie zeigt, dass für eine optimale Eiweißversorgung nicht nur die täglich zugeführte Gesamtmenge entscheidend ist, sondern auch eine gleichmäßige Verteilung auf Ihre 3 Mahlzeiten sinnvoll ist (Quelle: Layman et al.: Nutrition & Metabolism 2009; 6: 12). Empfehlenswert sind bei gesunden Erwachsenen in der Regel ca. 30 Gramm Protein pro Mahlzeit.

Nachfolgende Tabelle zeigt Ihnen anschaulich einige Beispiele tierischer und pflanzlicher Lebensmittel. Die angegebene Portionsgröße liefert jeweils 30 Gramm Eiweiß.

Eiweißquelle tierisch:

Lebensmittel Portionsgröße für 30 g Eiweiß
Harzer Käse und Parmesan 100 g
Edamer 113 g
Rinderfilet 140 g
Wild 156 g
Lachs, Geflügel und Tatar 150 g
Krabben / Garnelen 158 g
Mozzarella 167 g
körniger Frischkäse (Magerstufe < 10 % F. i. Tr.) 214 g
Quark (10 % F. i. Tr.) 250 g
Hühnerei, Gewichtsklasse M 257 g (ca. 4 Eier)
fettarmer Naturjoghurt (1,5 % Fett) 900 g
fettarme H-Milch (1,5 % Fett / Buttermilch 857 ml

Eiweißquelle pflanzlich:

Lebensmittel Portionsgröße für 30 g Eiweiß
getrocknete Champignons 63 g
Kürbiskerne 90 g
Walnüsse 200 g
Linsen 125 g
Kidneybohnen, roh 136 g
Dinkel 200 g
Haferkleie 180 g
Tofu 375 g

Geschickt kombiniert – optimal versorgt

Idealerweise decken Sie Ihren täglichen Eiweißbedarf über einen Mix tierischer und pflanzlicher Lebensmittel. Der Vorteil: die verschiedenen Aminosäuren ergänzen sich perfekt, so dass diese Kombinationen noch besser von Ihrem Körper verwertet werden können.

5 Tipps für besonders wertvolle und leckere Kombinationen:

  • Hühnereier und Kartoffeln
    z. B. Rühr- oder Spiegelei mit Salzkartoffeln

  • Milch und Weizenmehl
    z. B. als Pfannkuchen

  • Rindfleisch und Bohnen
    z. B. Rinder-Rouladen mit Bohnensalat

  • Thunfisch und Reis
    z. B. Thunfisch-Reis-Salat

 

Geheimrezept Eiweiß

Ein höherer Eiweißanteil in der Ernährung fördert Ihr Wohlbefinden durch eine ganze Reihe von positiven Effekten. Eiweiß …

  • bewirkt eine bessere Sättigung als Fette oder Kohlenhydrate

  • bremst Appetit und Hunger aus

  • aktiviert Ihren Stoffwechsel

  • baut bei gleichzeitigem Training Muskeln auf und steigert selbst im Ruhezustand Ihren Kalorienverbrauch

  • verbessert Ihre Blutfettwerte

  • optimiert die Blutzuckerwerte – wichtig für Diabetiker und alle, die es nicht werden wollen.

Glücklich und schlank

Wenn Sie Ihr Gewicht nach einer erfolgreichen Gewichtsreduktion beibehalten oder einfach figurbewusst durchs Leben gehen wollen, fällt dies oft leichter, wenn Ihre Mahlzeiten mehr Eiweiß und weniger Kohlenhydrate (wie Brot, Kartoffeln, Pasta etc.) enthalten. Denn: Mit Eiweiß sind Sie schneller gesättigt und länger satt.

Folgen eines Eiweißmangels

Essen Sie zu wenig Eiweiß können schwerwiegende Mangelerscheinungen auftreten. Dazu gehören: ein geschwächtes Immunsystem mit erhöhter Infektanfälligkeit, das Nachlassen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Gereiztheit, Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen, eine deutlich verschlechterte Wundheilung, Muskelabbau und Störungen der Bewegungskoordination.