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Ernährung

Die richtige Ernährung im Krankenhaus

Die richtige Ernährung im Krankenhaus verkürzt Ihre Liegedauer um bis zu 40 %

In deutschen Krankenhäusern leidet nach den Ergebnissen einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) ein Viertel aller Patienten bereits bei Aufnahme an einer Mangelernährung. In den geriatrischen Abteilungen sind es sogar mehr als die Hälfte, onkologische Patienten sind zu knapp 40 % betroffen.*

Diese Mangelernährung entwickelt sich in der Regel bereits vor dem Krankenhausaufenthalt, deshalb ist die Ernährung vor Operationen von entscheidender Bedeutung. Leider hat die Er- nährung im Krankhaus aus Kostengründen nicht den Stellenwert, der ihr zukommen sollte.

Es gibt aber inzwischen Modelle der Ernährung im Krankenhaus (Kasseler Modell, Prof. Löser – Rotkreuz Klinik Kassel), die zeigen, dass durch eine systematische Eiweißzufuhr, zum Beispiel per eiweißreiche Shakes, Komplikationen vermieden und Liegedauern im Krankenhaus bis zu 40 % verkürzt werden können. Selbst in Akutsituationen kann die Liegedauer von fünf auf drei- einhalb Tage reduziert werden. Durch vermehrte Eiweißzufuhr wird nicht nur bei Operationen die Wundheilung gefördert, auch bei internistischen Erkrankungen können Komplikationsraten wie Pneumonien verhindert werden. 

In der Langzeitpflege ist eine gute Eiweißversorgung besonders wichtig zum Verhindern von Wundliegen (Dekubitus) bzw. bei bestehenden Wunden kann durch eine Eiweiß- und Vitamin- zufuhr die Wundheilung unterstützt werden.

Dem Thema Ernährung im Krankenhaus muss zukünftig mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Denn hierdurch können nicht nur Kosten gespart, sondern auch Komplikationen und damit Leid vermieden werden.

*(Quelle: Claudia Menebrücker, Bielefeld, Ernährung aktuell, Phoenix 2/2008)