Wechseljahre – eine Zeit der Veränderung
Früher oder später, etwa zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, stellt sich der weibliche Körper hormonell um. Jede Frau empfindet diese Veränderung anders. Manche Frauen bemerken die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, kaum, für andere sind sie sehr belastend und bedeuten eine immense Herausforderung.
Die gute Nachricht: Bei leichten Wechseljahresbeschwerden können Sie selbst einiges tun, um sie zu lindern. Mit einem aktiven Lebensstil und einer ausgewogenen, vielseitigen Ernährung sind Sie gegen körperliche und seelische Veränderungen gut gewappnet.
Der Körper im Wandel
Gehen Sie diese Lebensphase bewusst positiv an. Die Hormonumstellung wird von ganz unterschiedlichen Symptomen begleitet – verbunden mit Veränderungen für Figur, Psyche und Wohlbefinden.
So können neben Stimmungsschwankungen auch wichtige Körperfunktionen wie das Warm-Kalt-Empfinden oder der Schlaf- und Wachrhythmus beeinträchtigt sein. Viele Frauen berichten zudem über Kopfschmerzen, Schwindel, Herzrasen oder eine Gewichtszunahme. Verständlich also, dass Alltag und Gefühlswelt leicht durcheinandergeraten können.
Typische Begleiterscheinungen sind:
- Hitzeschübe
- depressive Verstimmungen
- Reizbarkeit, Nervosität
- Schlafstörungen
- Müdigkeit, Antriebslosigkeit
- Zyklusstörungen
- Gewichtszunahme
- trockene Schleimhäute
Wissenswert | Eine Hormonersatztherapie ist nicht die erste Wahl für jede Frau – die Anwendung von Hormonpräparaten kann aber, insbesondere bei stärkeren Wechseljahresbeschwerden, durchaus hilfreich sein. Besprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt die Vor- und Nachteile sowie alternative Möglichkeiten.
6 Tipps für Ihren entspannten Wechsel
1. Pfunde im Blick
Durch eine schleichende Gewichtszunahme kann es langfristig zu Übergewicht und Adipositas kommen – beides Wegbereiter für Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Knochen- und Gelenkbeschwerden.
Aufgrund der Veränderungen des Hormonspiegels kann sich auch die Figur wandeln. Aus der weiblichen „Birnenform“ mit Fettpölsterchen an Hüften, Oberschenkeln und Po kann ein „Apfeltyp“ entstehen. Doch Vorsicht: Das hierfür typische Bauchfett erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes mellitus.
Tipp | Mit dem Bodymed Ernährungsprogramm können Sie Ihr Gewicht vornehmlich über das Körperfett reduzieren. Das Bodymed-Center in Ihrer Nähe finden Sie hier.
2. Ernährung in Balance
Achten Sie auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche, frische und vitalstoffreiche Ernährung. Basis sollten Gemüse, kohlenhydratarmes Obst und hochwertiges Eiweiß sein. So wird Ihr Körper bestens mit den notwendigen Bau-, aber auch Mineralstoffen, Vitaminen und bioaktiven Pflanzenstoffen versorgt, die Sie in der Zeit der Veränderung zusätzlich benötigen.
3. Eiweiß, das Lebenselixier
Eiweiß ist der Grundbaustein Ihrer Muskulatur, Hormone und Zellen des Immunsystems. Eine ausreichende Eiweißzufuhr kann Gesundheit und Wohlbefinden zielgerichtet unterstützen. Gute Eiweißlieferanten sind Fleisch, Fisch, Eier, Meeresfrüchte, Milch und Milchprodukte, Tofu, Nüsse sowie Hülsenfrüchte. Und nicht zu vergessen: Eiweißreiche Lebensmittel sättigen nicht nur besser, sondern auch länger und sind somit gut für die Figur.
4. Ausreichend trinken: das A und O
Versorgen Sie Ihren Körper mit genügend Flüssigkeit, um Ihren Stoffwechsel zu entlasten. Täglich sollten Sie mindestens 2 Liter trinken – ideal sind Mineralwasser und ungesüßte Kräutertees.
5. Bewegter Alltag
Regelmäßige körperliche Aktivität ist wichtig für Muskelaufbau, -erhalt sowie Kraft und Beweglichkeit. Zusätzlich führt Bewegung zu einem besseren Körpergefühl, mehr Entspannung und Ausgeglichenheit. Insbesondere in dieser Lebensphase wirkt sich ein aktiver Lebensstil sehr positiv auf Ihr Wohlbefinden aus.
6. Seelischer Ausgleich
Gönnen Sie sich regelmäßig Momente der Entspannung und des Wohlfühlens. Besonders empfehlenswert sind:
- Yoga
- autogenes Training
- Entspannungsbäder
Kleine Helfer für Ihr Wohlbefinden
Unterstützen Sie Ihren Körper in stressigen Zeiten – bringen Sie Körper und Psyche wieder ins Gleichgewicht. Auch die richtige Versorgung mit Vitaminen und Co. ist entscheidend, damit Sie sich gut fühlen.
- Nachtkerzenöl, aus dem Garten der Natur
Das Öl der Nachtkerze, mit einem hohen Anteil an essenziellen Fettsäuren, kann bei Hormonschwankungen und seelischem Unwohlsein hilfreich sein. - Rotkleextrakt, mehr als ein Glücksbringer
Isoflavone aus Rotklee ähneln in Struktur und Wirkung den körpereigenen weiblichen Hormonen – den Östrogenen. Die pflanzlichen Biostoffe können den Hormonhaushalt sanft beeinflussen. - Tryptophan, eine besondere Aminosäure
Bei Schlafstörungen und Schlaflosigkeit ist Tryptophan, die Vorstufe von Serotonin, von besonderer Bedeutung. Aus Serotonin wird das schlafunterstützende Hormon Melatonin gebildet. Studien weisen darauf hin, dass Tryptophan und tryptophanhaltige Speisen einen günstigen Einfluss auf Schlafdauer, Schlafqualität und Erholsamkeit des Schlafs haben können.
Die Wechseljahre können auch die Chance sein, eine neue Lebensmitte und sich selbst zu finden. Suchen Sie sich neue Aufgaben und Ziele. Und: Bleiben Sie mit Ihren Gedanken nicht allein. Treffen Sie sich mit gleichaltrigen Freundinnen, tauschen Sie sich aus. Sie werden sehen – den meisten geht es ähnlich.
Hitzeschübe – der Klassiker
Plötzliche Schweißausbrüche machen den Alltag nicht einfacher. Wissenschaftlich ist noch nicht abschließend erforscht, weshalb viele Frauen in den Wechseljahren darunter leiden. Vermutlich hängen die plötzlichen Hitzeschübe mit dem sinkenden Östrogenspiegel zusammen. Fährt der Körper die Produktion der weiblichen Sexualhormone herunter, entsteht ein hormonelles Ungleichgewicht, das eine Fehlsteuerung des Temperaturzentrums im Gehirn verursacht. Im Gegensatz zur tatsächlichen Umgebungstemperatur empfindet der Körper diese als kälter und reagiert mit Erhitzen und Schweißausbrüchen. Der Spuk ist oft nach wenigen Minuten wieder vorbei, dann folgt meist ein unangenehmes Frösteln.
Ihr Selbsthilfeprogramm: Nehmen Sie die Reaktion Ihres Körpers an und seien Sie vorbereitet. Gut bewährt hat sich der „Zwiebellook“. Ziehen Sie mehrere Schichten übereinander an, die Sie je nach Wärmeempfinden nacheinander ablegen können.